Der Dobok ist die traditionelle Bekleidung (Bok), die man im Shinson Hapkido Untericht anzieht, um für den Weg (Do) zu trainieren. Der Shinson Hapkido Dobok ist schwarz «komjong», um daran zu erinnern, dass man nicht so viel Wert auf äußeren Glanz legen, sondern sich auf die Suche nach dem inneren Licht machen soll. Letztendlich sind aber schwarz und weiss (und alle Farben) eins.
Im Shinson Hapkido hat der Dobok "Modell Kyosa"
für DanträgerInnen vom 1.-3. Dan ein gelbes Revers, als Symbol für die Erde, die gesunde Früchte hervorbringt, um die Menschen und alle Lebewesen zu nähren und zu stärken. Bei DanträgerInnen ab dem 4. Dan ist beim Dobok "Modell Sabom" das Rever rot, als Symbol für den Himmel und den klaren Geist, den sie im Unterricht vermitteln und für sich selbst ständig weiter entwickeln.
Der Dobok wird mit einem Stoffgürtel (Ddi) zugebunden. Das Zusammenbinden des Gürtels symbolisiert die Verbindung von allem, was getrennt ist, z. B. von oben und unten, Körper und Geist, Mensch und Natur. Die Farbe des Gürtels ändert sich mit jeder Stufe des Weges: am Anfang ist er weiss – als Erinnerung daran, dass wir aus dem Nichts kommen und in das Nichts* gehen. Der weisse Gürtel ist das Zeichen für einen klaren Beginn. Er symbolisiert den Winter, der die Erde mit Schnee bedeckt, während die Samen tief im Boden aber schon zu keimen beginnen. Der Winter ist die Zeit der Ruhe, in der man auf den Frühling wartet. Es folgen neun farbige Gürtel, welche die Jahreszeiten und die Entwicklung der Natur im Laufe eines Jahres symbolisieren.
Der schwarze Gürtel schliesslich symbolisiert wieder den Winter, in dem die Natur alle Äusserlichkeiten loslässt, zur Ruhe kommt und sich nach innen zurückzieht, um im Frühling abermals neues Leben hervorbringen zu können. Wer den schwarzen Gürtel trägt, sollte bereit sein, ein fruchtbarer Boden zu werden, auf dem andere Menschen gut wachsen können.
Im Shinson Hapkido wird bei der Prüfung zum 1. Dan zusammen mit dem schwarzen Gürtel auch ein weisser überreicht. Damit wird daran erinnert, dass man am Ende seines Weges wieder am Anfang steht: Anfang und Ende sind eins. Den frischen Geist und das klare Herz (Cho Shim) des Anfangs sollte man nie vergessen und verlieren. Dobok und Ddi sollte man wie einen Schatz oder einen Teil des eigenen Körpers und Geistes behandeln. Es ist ein Zeichen der Wertschätzung, sie stets sauber zu halten, sorgfältig und achtsam damit zu umgehen und mit Respekt aufzubewahren.
* Das Nichts oder die Leere (Mu) hat in der asiatischen Philosophie keine negative Bedeutung: es ist die unmanifestierte Einheit, die alle Möglichkeiten enthält. |